Zum Inhalt:

In einer Welt, die ihre Existenz zu ignorieren scheint, weil sie arm, schwarz und schwul sind, kämpfen junge Männer um Zugehörigkeit und Selbstbestimmung. Wie Brontez Purnell in seinem Werk "100 Boyfriends" zeigt, ist ihr Leben alles andere als perfekt. Auf der Suche nach Liebe und Akzeptanz, taumeln sie halb- bis volltrunken durch die Minenfelder romantischer Missgeschicke, sei es in schmutzigen Lagerhallen, gentrifizierten Bars, dysfunktionale Wohngemeinschaften oder in den Einöden Alabamas.

Trotz der Trostlosigkeit ihrer Situationen, die sie oft in dunkle Abgründe führen, besitzen Purnells Protagonisten einen lebensbejahenden Witz, der ihnen einen ganz eigenen Glanz verleiht. Dieser unverwechselbare Humor macht ihre Erzählungen zu einer witzigen und herrlich obszönen Hymne an die queere Liebe in ihrer schillerndsten, chaotischsten Form.

Die Figuren in "100 Boyfriends" sind hin- und hergerissen zwischen One-Night-Stands und alten Liebschaften. Sie verführen die Ehemänner ihrer Arbeitskollegen, verschrecken rassistische Nachbarn, bandeln mit Satanisten an und stürzen sich kopfüber in den Rausch, um am nächsten Morgen den Kampf wieder aufzunehmen – gegen den Drang zur Selbstsabotage und für ein freies, selbstbestimmtes Leben. Durch ihre Geschichten zeigt Brontez Purnell, dass selbst in den dunkelsten Momenten ein Funke von Hoffnung und Selbstbestimmung existiert, der diese Figuren antreibt, um ihr Leben zu meistern und ihre Identität zu finden.