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Im August 2013, in Uttar Pradesh, Nordindien, ereignete sich ein dramatischer Vorfall in dem mehrheitlich muslimischen Ort Kawal. Zwei junge Hindus erstachen auf offener Straße einen gleichaltrigen Muslim, was zu einem wütenden Aufschrei der Menge führte, die daraufhin die Täter ermordete. Die Situation eskalierte durch Massenproteste, die in wiederholten Überfällen zwischen den Angehörigen beider Religionsgemeinschaften mündeten. Diese gewaltsamen Auseinandersetzungen forderten mehrere Dutzend Tote und veranlassten Zehntausende Muslime zur Flucht.

Für Joe Sacco, den renommiertesten Comicreporter, verkörpert dieser Vorfall ein düsteres Muster, das Indien in der Vergangenheit bereits erlebt hat und das sich auch in Zukunft wiederholen könnte. In seinem Werk "Indien - Öl ins Feuer" geht Sacco den Fragen nach, wie Täter ihre Beteiligung an solchen Gewalttaten zu rechtfertigen versuchen und welche Rolle Gewalt in einer Demokratie spielt. Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt, befindet sich seit elf Jahren unter der Führung von Premierminister Modi auf einem Weg, der es immer mehr in die Richtung einer Hindu-Autokratie führt. Mit scharfer Kritik nimmt sich Joe Sacco dieser besorgniserregenden Entwicklung an.