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Die Wiederentdeckung von Sibylla Schwarz

Vor 400 Jahren, mitten in den turbulenten Zeiten des Dreißigjährigen Krieges, kam Sibylla Schwarz in der Stadt Greifswald zur Welt. Doch ihr Leben war nur von kurzer Dauer: Mit gerade einmal 17 Jahren erlag sie der Ruhr. Trotz dieser kurzen Lebensspanne hinterließ Sibylla Schwarz ein beeindruckendes literarisches Erbe. In ihrem jugendlichen Leben verfasste sie über hundert Gedichte, die nicht nur von großer poetischer Kraft, sondern auch von einem erstaunlichen Selbstbewusstsein als Bürgerin, Dichterin und Frau zeugen.

Eines ihrer bedeutendsten Werke, das Gedicht "Ein Gesang wider den Neid", wurde von der Literaturwissenschaftlerin Erika Greber als "wohl das erste kompromisslos feministische Gedicht der Weltliteratur" gewertet. Sibylla Schwarz war fast zwei Jahrhunderte lang eine der bekanntesten weiblichen Figuren in der Literatur, bevor sie allmählich in Vergessenheit geriet.

Die Wiederbelebung durch Max Baitinger

Es war Max Baitinger, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Sibylla Schwarz aus der Vergessenheit zu holen. Er verbindet Leben und Werk der Barockdichterin mit seiner eigenen einzigartigen Perspektive auf ihre Person und lädt die Leser ein, am Entstehungsprozess seiner Comicbiografie teilzunehmen. Für seine Arbeit an "Sibylla" wurde Max Baitinger 2020 mit dem Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung ausgezeichnet. Durch diese Anerkennung wird nicht nur die Kunst von Max Baitinger gewürdigt, sondern auch das Andenken an Sibylla Schwarz neu belebt, um ihre Bedeutung in der Literaturgeschichte zu unterstreichen.