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Ein Jahrhundert Geschichte durch die Augen eines Gemäldes

Alles beginnt im Jahr 1919 in einem Wald am Rande von Berlin, wo der Künstler Otto Mueller sein Meisterwerk "Zwei weibliche Halbakte" malt. Von seinem Standort im Atelier des expressionistischen Künstlers aus beobachtet das Gemälde den Alltag, bevor es in die turbulenten Ereignisse der Zeit hineingezogen wird.

Im Laufe der Jahre wird "Zwei weibliche Halbakte" von Hand zu Hand weitergereicht und wird somit zum Zeugen von bedeutenden Ereignissen: dem Aufstieg und der Machtübernahme des Nationalsozialismus, dem staatlichen Antisemitismus, der Enteignung jüdischer Familien und der Diffamierung moderner Kunst als "entartet". Das Gemälde erlebt auch die Verfemung, Verzweiflung und den Krieg, aber auch das Überleben.

Der Comic-Künstler Luz hat es geschafft, mit "Zwei weibliche Halbakte" ein außergewöhnliches Werk zu schaffen. Als Leser:in erlebt man nur das, was sich unmittelbar vor Otto Muellers Gemälde abspielt. Trotzdem gelingt es Luz, ein faszinierendes Zeit- und Gesellschaftspanorama zu entfalten und damit auch eine Warnung an die Leser:in zu richten, sich gegen den Aufstieg der extremen Rechten und alle Formen der politischen und kulturellen Zensur zu wehren.

Ein Zeitzeugnis, das mahnt

Das Gemälde "Zwei weibliche Halbakte" ist mehr als nur ein Kunstwerk - es ist ein Zeitzeugnis, das uns mahnt, die Geschichte nicht zu vergessen und die Wachsamkeit zu bewahren. Durch die Augen des Gemäldes sehen wir die dunkle Seite der Geschichte, aber auch die Hoffnung auf ein besseres Morgen. Luz' Comic ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit und ein Appell an die Gegenwart, sich für Freiheit, Toleranz und Kunst zu einsetzen.